unterwegs auf der Mecklenburger Seenplatte
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Kajaktour Mecklenburger Seenplatte 2025

Die diesjährige Tour auf der Mecklenburger Seenplatte fand schon Ende März statt. Die Nächte waren noch frisch, aber dafür  wurden wir tagsüber mit einer aus dem Winterschlaf erwachenden Natur belohnt.

Da zu dieser Jahreszeit noch nicht alle Campingplätze geöffnet sind, wurde diese Tour so geplant, dass wir einen festen Standort auf einem Campingplatz hatten. Von diesem Platz aus starteten wir Tagestouren mit leichtem Gepäck im Boot. Unser Gepäck für die fünf Tage konnte am Campingplatz bleiben und musste nicht mit dem Zelt zusammen jeden Tag in unseren Kajaks verstaut werden.
Der „Naturcampingplatz Am Mössensee“ ist nicht nur wunderschön ruhig gelegen und hat einen direkten Zugang zum See, sondern bietet auch die Möglichkeit für die Übernachtung Holzhütten zu nutzen.
In dieser Jahreszeit bei den doch erfrischenden Temperaturen eine Option, die fast alle Teilnehmer dieser Tour gerne in Anspruch genommen haben.
Nachdem am ersten Abend alle eingekommen sind, wurden die Hütten bezogen und der Campingplatz ausreichend besichtig. Der Gasgrill war schnell heiß, so dass wir beim ersten kennenlernen lecker grillen konnten. Auch folgte schon die erste Besprechung über die folgenden Tage und die geplanten Touren.
Unsere erste Tour startete vom Campingplatz und führte uns etwas mehr als 15 km über den Mössen- und Zotzensee bis zum Mirower See und wieder zurück. Das war eine schöne Tour, bei der wir die nähere Umgebung erkunden und uns weiter kennenlernen konnten. Dieses einpaddeln war notwendig, da nicht jeder den ganzen Winter durchgepaddelt hatte.
Am zweiten Tag verließen wir den Mössensee Richtung Süden, um über den Vilzsee durch die Diemitzer Schleuse eine wunderschöne Rundtour über Labussee, Gobenowsee und Rätzsee zu unternehmen. Mit fast 20 gepaddelten Kilometern war das durchaus eine beachtliche Runde!
Für den einen oder anderen war diese Schleusung die erste überhaupt, so dass es schon ein bisschen spannend war.
Als wir an der Schleuse ankamen, hieß es aber erst mal warten, bis dann der telefonisch herbeigerufene Schleusenwärter extra für uns geschleust hat!
So alleine in der Schleuse hatten wir dann auch sehr viel Platz und alles ging ganz entspannt zu.
Die weiteren Seen konnten wir mit dem beobachten der Natur genießen. Wir sahen viele Wasservögel und haben auch ganz einfach die Stille und die Natur genossen. An der Fleeter Mühle mussten wir unsere Boote ein paar Meter aus dem Wasser nehmen und diese umtragen. Da dies aber nur ein paar Meter waren, ging es recht schnell.

Am dritten Tag starteten wir wieder in Richtung Süden, haben aber dann den Vilzsee Richtung Westen verlassen, um nach Querung des Zehtner Sees eine Runde auf dem Schwarzen See zu drehen.
Ein kleines bisschen Seekajak-Feeling bescherte uns der etwas stärkere Wind an diesem Tag, da sich Wellen bildeten. Auch die relativ kleinen Mecklenburger Seen können ein bisschen ruppig sein, nicht nur die große Müritz!
Mit ein bisschen Unterstützung haben aber alle Teilnehmer auch diese Herausforderung tapfer gemeistert und wir sind alle wieder ungebadet und glücklich zurück zum Campingplatz zurückgekommen.

Für den vierten Tag bemühten wir zur Abwechslung mal unsere Autos und sind mit den Booten auf den Dächern nach Boek zur Bolter Mühle gefahren, um dort einzusetzen und die „Alte Fahrt“ Richtung Süden zu paddeln.
Die „Alte Fahrt“ war bis zur Fertigstellung des Müritz-Havel-Kanals in den 1930er- Jahren die einzige schiffbare Verbindung zwischen der Müritz und den Gewässern um Mirow und der oberen Havel. Dieses idyllische Abschnitt ist heute überwiegend für Motorboote gesperrt und wird daher auch im Sommer vom Lärm der Motorboote verschont!
Über den Carpsee paddelten wir zum Woterfitzsee. Hier konnten wir sogar einen Seeadler beobachten. Er saß direkt über uns an einer Einfahrt der Verbindungskanäle zwischen den Seen und schaute ganz ungerührt auf uns herab.
Über Leppinsee, Großer Kotzower See und Granzower Möschen sind wir dann wieder in dem uns mittlerweile gut bekannten Mirower See angekommen und legten bis zum Campingplatz insgesamt mehr als 20 km zurück.

 

Den fünften Tag gestalteten wir bei nicht ganz so tollem Wetter etwas gemütlicher, dafür umso leckerer. Den Mirower See hatten wir ja nun schon zweimal durchquert und dort durchaus die Fischstube direkt am Wasser gesehen…
Bis dahin wollten alle immer weiter paddeln, aber jetzt war es soweit, jetzt mussten wir doch mal den frischesten Fisch dort testen!
Es gab Fischbrötchen, Fischsuppe und Fischfrikadellen. Alles war ausnahmslos super lecker, das können wir definitiv zur Nachahmung empfehlen!!
In diesen fünf Tagen hatten wir wirklich unterschiedlichstes Wetter – von strahlendem Sonnenschein, der sogar im März fast zu Sonnenbrand führte, bis hin zu ordentlich Wind und kaltem Nieselregen!
Trotzdem waren wir jeden Tag zu einer mehrstündigen Tour auf dem Wasser unterwegs, so dass allseits das Paddelbedürfnis befriedigt werden konnte.
Die wunderbare Weite und Ruhe der Landschaft, in der sich die menschenleeren einsamen Seen aneinanderreihen und man gefühlt alleine auf dem Wasser ist, war definitiv diese Reise und auch manches vorübergehende Frösteln wert – wozu gibt es warme Klamotten!
Mecklenburg im Frühjahr – immer wieder gerne! 🙂