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Osterferien auf der Weser

Die Weser ist einer der beliebtesten Wanderflüsse im Westen Deutschlands. Wir starten unsere Kanureise im zeitigen Frühjahr und haben so den Vorteil, dass wir den Fluss fast nur mit Wasservögeln und einigen Fähren teilen müssen. Die im Sommer so beliebten Motorboote und Jet-Ski’s sind noch in ihren Winterquartieren und auch andere Wassersportler treffen wir nur selten an.

In diesem Jahr ist es zu Ostern (Anfang April) noch recht frisch und feucht, so dass wir keine allzulangen Tagestouren planen. Es soll ja eine entspannte und erholsame Tour werden und keiner kränker wieder nach Hause kommen.

Wir starteten unsere Tour in Hann. Münden fast direkt an der Weserquelle. Zelte, Schlafsäcke und alles, was wir für die nächsten Tage brauchen kommt in unsere Boote. Nicht zu vergessen sind die warmen Sachen und eine Extra-Fleecedecke für die kühlen Nächte. Wir setzten direkt unterhalb der Fuldaschleuse ein und kurz nach dem Beginn unserer Kanufahrt grüßt uns der alte Weserstein. Seit über hundert Jahren markiert er dort die Weserquelle mit seiner Inschrift:

Wo Werra sich und Fulda küssen … (weitere Infos hier)

Die ersten Kilometer lassen wir recht schnell hinter uns. Über uns kreist der seltene Rotmilan und am Weserufer begleiten uns Enten, Reiher und andere Wasservögel. Nach einiger Zeit passieren wir die erste Hochseilfähre, die Autos, Radfahrer und Fußgänger zur anderen Flussseite bringt. Dieses umweltfreundliche Prinzip der Gierseilfähren ist an der Weser sehr verbreitet und wird uns bis Minden noch mehrfach begegnen. Es ist schön zu sehen, dass das Prinzip der Seilfähre nicht nur bei Paddlern Verwendung findet. An einem Schild der Gelben Welle machen wir unsere verdiente Rast, bevor wir die restlichen Kilometer zu einem Campingplatz bewältigen. Dort angekommen errichten wir schnell unsere Zelte, duschen schön warm und stärken uns im platzeigenen Restaurant.

Am nächsten Morgen lassen wir es gemütlich angehen. Nach dem Frühstück verstauen wir wieder alle unsere Sachen in den Kajaks, bevor die Reise weiter geht. Auf dem Campingplatz sind einige Kanuten, aber an diesem Morgen startet außer uns nur noch ein Sportskamerad seine morgendliche Tour. Wir passierten das ehemalige Kernkraftwerk Würgassen und den WSV Beverungen, dessen Gastfreundschaft, Zeltwiese und zahlreiche WoMo-Stellplätze weit bekannt sind. Am Nachmittag erreichten wir Höxter, wo wir ein Auto geparkt hatten. Die Wettervorhersagen waren schlechter als sie dann wirklich eintraten und so wollten wir sicher gehen und für alle Eventualitäten gewappnet sein. Für die nächsten Tage begleiteten uns unsere Fahrzeuge, so dass wir am Ende der Tour unsere Sachen direkt in die Autos verladen konnten.

An den drei folgenden Tagen wurden nicht nur die Orte größer, sondern auch viele Campingplätze. An den riesigen Arealen von Doktorsee oder Sonnenwiese und Familienfreizeit Borlefzen fahren wir nur vorbei und suchen uns kleine gemütlichere Campingplätze. Allerdings müssen wir einige Abstriche in Kauf nehmen, so bieten diese in der Nebensaison noch nicht allen Service, wie zum Beispiel Restaurant und Kiosk. Am letzten Tag unserer Kanureise grüßt uns auf den letzten Kilometern schon weit sichtbar das Kaiser-Wilhelm-Denkmal an der Porta Westfalica. Nachdem wir dieses und den Weserdurchbruch passiert haben ist unser Ziel, der Parkplatz in Minden mit Sandstrand nicht mehr weit.

Auf dieser Frühjahrstour waren noch nicht alle auf uns Wasserwanderer eingestellt, aber dafür hatten wir die Weser fast für uns allein. So lohnte es sich teilweise noch nicht, an einigen schönen Rastplätzen anzuhalten, da es zu kühl und teilweise auch zu feucht war. Auch waren oft noch nicht alle Schwimmstege vorhanden und an den Strandbars wurde noch gewerkelt, damit diese bald öffnen können. Die Fahrgastschiffe auf der Weser hatten ihren täglichen Ausflugsverkehr noch nicht aufgenommen und fuhren nur am Wochenende, daher mussten wir nicht allzusehr auf die Berufsschifffahrt achten. Es fuhren fast nur die Fähren und einige Frachtschiffe, die Kies transportierten.

Es war eine schöne entspannte Tour, Danke an alle Beteiligten.