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Winterzeit ist Paddelzeit – Niers

Im Winter paddeln gehen? Am Anfang meiner Paddelkarriere habe ich jeden einen Vogel gezeigt, der mich im Winter auf einen Bach, wie die Niers mitnehmen wollte. Ein gemütlich durch die Landschaft fließendes Flüsschen, welches oftmals schnurgerade durch die Landschaft verläuft, reizt da nicht besonders. Wenn dann auch noch Eisregen und Wind angesagt sind, muss Mann oder Frau das schon wollen!

Mittlerweile verläuft die Niers nicht mehr nur geradeaus, sondern es werden immer mehr Abschnitte renaturiert, sodass der gemütliche Wanderbach zig Schleifen und Windungen hat. Im Sommer ist meist nur wenig Wasser im Fluss, sodass die Steueranlage am Kajak nicht genutzt werden kann, da sonst der Flussgrund umgepflügt wird und auch das Steuerblatt beschädigt werden kann. Aber im Winter kann das Flüsschen gut gefüllt sein (Beispiel Pegel Oedt 75-85cm), da kann dann problemlos die Steueranlage genutzt werden, wenn das Kajak nicht wendig genug ist. Auch ist bei solch einem Pegel der Wasserstand so hoch, dass ich auch mal über die Uferbefestigung schauen und die ganze Landschaft am Niederrhein genießen kann.

Da in dieser Zeit noch nicht so viele Menschen auf dem Wasser unterwegs sind, lassen sich viele Tiere beobachten. Aber es gibt auch die eine oder andere Überraschung, so leistet der Biber ganze Arbeit und es können schon mal unerwartete Hindernisse auf der Niers sein. In diesem Winter hat der Biber kurz vor der Umtrage (Grasfanganlage) hinter Geldern einen Baum so gefällt, dass dieser quer über der Niers liegt. Bei hohem Wasserstand mussten wir ausbooten und dieses Hindernis umtragen. Bis zu unserem Ausstieg in Kevelaer hatten wir danach keine unerwarteten Hindernisse mehr und konnten uns anschließend bei einem heißen Tee wieder aufwärmen und Pläne für die nächste gemütliche Tour schmieden.