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Durch den Spreewald

Wir starteten an einem Samstag im Juli, in von Kajaks und Kanadiern vollen Kanälen in Burg-Kolonie. Nachdem wir endlich die Hauptkanäle nach Burg und Lübbenau meiden konnten, wurde es merklich ruhiger, netter und schöner. Wir konnten nicht nur das entspannte Paddeln genießen, sondern auch noch Libellen und Eisvögel beobachten. Abends beendeten wir unsere Tagestour auf einen kleinen Campingplatz, von dem wir am nächsten Morgen unsere Rückfahrt antraten.

Im Spreewald gibt es nicht nur viele Kanäle und Fließe, auch funktioniert das ganze Wasserlabyrinth nur durch eine Vielzahl von Wehren, welche meist durch Schleusen problemlos zu befahren sind. Es handelt sich hier um manuell bedienbare Schleusen, welche teilweise von der einheimischen Bevölkerung bedient werden. Sie erhalten dafür einen kleinen Obolus, der das Taschengeld aufbessert und wir müssen nicht an jeder Schleuse aussteigen und den Schleusenvorgang selber durchführen. Jeder Schleusenvorgang fördert den Wasserabfluss und sollte daher auf ein Minimum reduziert werden. Da unsere Boote recht schwer mit unseren Übernachtungsausrüstungen und Wechselsachen beladen waren, nutzten wir die vorhandenen Schleusen.

Am Sonntagnachmittag verließen uns die meisten Teilnehmer und so starteten wir in kleiner Runde am Montag zu unserer zweiten Zweitagestour. Trotz des Hochsommermonats waren wir fast allein in den Kanälen und Fließen unterwegs. Lediglich einige vereinzelte Boote und eine Schulklasse in Kanadiern kamen uns auf dem Weg nach Lübbenau entgegen. Diese waren teilweise von der Natur so geschockt, dass sie uns auf der Hauptspree zwischen Lehde und Leipe schon verzweifelt nach Zivilisation fragten. Eventuell funktionierten aber auch nur deren Smartphones nicht, da man hier keine 100%ige Netzabdeckung hat.

In Lehde kamen wir uns wie in einem lebendigen Museum vor. Die Touristen wurden massenweise in Kähnen vorgefahren, mit dem Hinweis, dass es in einer Stunde weitergeht, die freiwillige Feuerwehr hat ein Bootshaus für den Feuerlöschkahn und auch die Post wird über einen Kahn gebracht. Zum Glück war es noch zeitiger Vormittag, wodurch wir nicht allzu sehr auf die Berufsschifffahrt (Ausflugs- und Postkähne) achten mussten.

Am Dienstag fuhren wir auf fast stehenden Gewässer mehr als 21 km, bis wir am frühen Nachmittag wieder zu unseren Autos zurückkamen. Trotz des Hochsommers konnten wir die Natur genießen und einige Tiere, darunter Störche, Nutrias und Rehe beobachten.